Norman Joseph Woodland, George Laurer, Bernard Silver

  • Norman Joseph Woodland, George Laurer, Bernard Silver

    Norman Joseph Woodland, George Laurer, Bernard Silver

    Die Barcode-Erfinder
  • Norman Joseph Woodland

    Norman Joseph Woodland

    Barcode-Erfinder
  • Bernard Silver

    Bernard Silver

    Barcode-Erfinder
  • George Laurer

    George Laurer

    Barcode-Erfinder
  • George Laurer

    George Laurer

    Barcode-Erfinder, 2012
  • IBM-ers: Mit ihren Worten

    IBM-ers: Mit ihren Worten

    (Quelle: IBM Research)

Norman Joseph Woodland, George Laurer, Bernard Silver: Die Barcode-Erfinder   

Die Studenten Norman Joseph Woodland, Bernard Silver, entwickelten die Vorläufertechnik des Barcodes. George Laurer gilt als Erfinder des heutigen Barcodestandards UPC.

Norman Joseph Woodland

Bereich IT, Identifikationstechnologie
Land USA
Geboren 6 September 1921 in Atlantic City, New Jersey, USA
Verstorben 9. Dezember 2012 in Edgewater, New Jersey, USA
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame 2016, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berlin, Deutschland
Laudatorin Prof. Dr. Katja Windt, Präsidentin Jacobs-Univerität Bremen, Deutschland

Bernard Silver

Bereich IT, Identifikationstechnologie
Land USA
Geboren 1925, USA
Verstorben 28. August 1963, USA
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame 2016, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berlin, Deutschland
Laudatorin Prof. Dr. Katja Windt, Präsidentin Jacobs-Univerität Bremen, Deutschland

George Joseph Laurer 

Bereich IT, Identifikationstechnologie
Land USA
Aktuelle Position Seit 1987 im Ruhestand, Wendell, North Carolina, USA
Geboren 23. September 1925 in New York, USA
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame 2016, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berlin, Deutschland
Laudatorin Prof. Dr. Katja Windt, Präsidentin Jacobs-Univerität Bremen, Deutschland

 

  • Nutzen für die Logistik

    • Der Barcode hat die Logistik revolutioniert. Automatische Sendungsverfolgung, automatische Bestandsoptimierung, optimierte Lagerstrategien und viele andere Logistikinnovationen wären ohne ihn nicht denkbar.
    • Barcodetechnik macht Waren maschinenlesbar und zeichnet sich durch eine große Anwendungsvielfalt aus. Alle sequentiellen Erfassungsvorgänge die zuvor durch manuelles Protokollieren oder Eingabe von Nummern in Datenverarbeitungsanlagen getätigt wurden, konnten durch die Barcodetechnik erheblich rationalisiert werden. Ein großer Vorteil des Systems ist es, dass menschliche Fehler durch Vertippen oder Verschreiben ausgeschlossen werden können. 
    • Die wohl geläufigste Alltagsanwendung des Barcodes ist die Zahlungsabwicklung in den SB-Supermärkten. Hier hat die Barcodetechnik überall Einzug gehalten. Im Warenwirtschaftssystem sind für jeden Code der aktuelle Preis, Artikelbezeichnung und andere Informationen hinterlegt. Zugleich wird dadurch Bestandskontrolle durchgeführt und sofern der Bestand einen kritischen Punkt erreicht werden automatisch Bestellvorgänge ausgelöst. Jeder Scanvorgang wird durch ein akustisches Signal quittiert, so dass Kassierer sofort wissen, dass der Artikel auch erfasst wurde. 
    • In der Logistik ist die Barcodetechnik in vielen Bereichen anzutreffen. Als Erfassungsmethode von Waren spielte sie lange bei der Kommissionierung eine wichtige Rolle. Neben den Waren selbst werden die Auftragspapiere gescannt. Hier ist ein Code entweder aufgedruckt ist oder per Etikett aufgeklebt. Dies ermöglicht die exakte Zuordnung zwischen dem jeweiligen Auftrag und den kommissionierten Waren.
  • Vita N. J. Woodland

    Norman Joseph Woodland wurde am 6. September 1921 in Atlantic City (New Jersey) geboren. Er graduierte an der Atlantic City High School und legte 1947 seinen Bachelor im Maschinenbau an der Drexel University ab. Im Zweiten Weltkrieg war er technischer Assistent am Manhattan-Projekt in Oak Ridge. 1948/49 war er Dozent an der Drexel University und 1951 fing er bei IBM an. Dort nahm er eine Schlüsselposition bei der Entwicklung des Universal Product Code ein. 1973 wurde Woodland mit dem IBM Corporate Technical Achievement Award ausgezeichnet, 1998 wurde ihm von der Drexel die Ehrendoktorwürde verliehen und er erhielt von US-Präsident George W. Bush die National Medal of Technology. 1987 ging Woodland in den Ruhestand. Er starb am 9. Dezember 2012 in seinem Wohnort in Edgewater, New Jersey im Alter von 91 Jahren.

  • Vita B. Silver

    Bernard Silver wurde 1925 geboren. 1948 machte er seinen Bachelor of Science in Elektrotechnik am Drexel Institute of Technology, wo er bis zu seinem Tod als Physiklehrer tätig war. Er war außerdem Vizepräsident der Electro Nite Inc. Silver starb bei einem Autounfall am 28. August 1963 im Alter von 38 Jahren.

  • Vita G. J. Laurer

    George Joseph Laurer wurde am 23. September 1925 in New York, NY, geboren. Nach der Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg startete eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker. Nach einem Jahr wechselte er an die University of Maryland, wo er 1951 den Bachelor of Science in Elektrotechnik machte. Im selben Jahr startete er seine 36-jährige Karriere als Ingenieur bei IBM. Im Juni 1987 ging er in den Ruhestand. Laurer besitzt 25 Patente und zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Raleigh, N.C. Inventor of the Year 1976, den IBM Corporate Technical Achievement Award für seine Arbeit am UPC-Code. Laurer lebt heute in Wendell, North Carolina.

  • Verdienste

    • Die Studenten Norman Joseph Woodland (*1921 †2012) und Bernard Silver (*1925 †1963) entwickelten die Vorläufertechnik. George Laurer (*1925) gilt als Erfinder des heutigen Barcodestandards UPC.
    • Norman Joseph Woodland hat dem modernen Einzelhandel seinen Stempel aufgedrückt: Von ihm stammt die erste Idee für einen Strichcode zur Kennzeichnung von Waren. 
    • Als Pfadfinder lernte Norman Joseph Woodland den Morsecode, der später die Grundlage für seine Erfindung des Strichcodes wurde. Er studierte Maschinenbau, im Zweiten Weltkrieg arbeitete er als technischer Assistent, später als Dozent an der Drexel University. 1948 hörte sein Kollege Bernard Silver den laut geäußerten Wunsch eines Supermarktchefs, beim Kassieren automatisch festzuhalten, welche Waren da eigentlich verkauft werden. Er erzählte Woodland davon. Daraufhin entwickelten die beiden Ingenieursstudenten ein System, das Produktinformationen mit fluoreszierender Tinte auf Waren aufdruckte und mit ultraviolettem Licht auslas. Es erwies sich aber als unpraktikabel für den Masseneinsatz.
    • Schilderungen zufolge saß Woodland einmal tagsüber am Strand, als ihm der Morsecode in den Sinn kam und er mit vier Fingern Linien in verschiedenen Abständen in den Sand zeichnete.
    • 1949 reichten sie für ihre Idee mit den auf dem Morsecode basierenden schwarz-weißen Strichen ein Patent ein; drei Jahre später wurde es genehmigt (Patent-Nummer: 2,612,994, „Woodland und Silver Patent“). Silver und Woodland verkauften das Patent für 15.000 US-Dollar an das Elektronikunternehmen Philco.
    • Der erste Strichcode bestand aus vier weißen Linien auf dunklem Hintergrund. Damit konnten sieben verschiedene Artikel klassifiziert werden. Mit zehn Linien konnten bereits 1023 verschiedene Artikel codiert werden. Jedoch erweis sich das Abtasten des Barcodes als Problem. Erste Geräte waren viel zu sperrig. Es dauerte daher noch weitere zwei Jahrzehnte, bis handliche Scanner zum Einsatz kamen, die den Strichcode lesen konnten.
    • IBM beteiligte sich erst 1971, als Woodland nach North Carolina versetzt wurde, wo er eine Schlüsselposition bei der Entwicklung des Universal Product Code (UPC) innehatte. Der Strichcode wurde alltagstauglich.
    • Zum Erfolg wurde der Strichcode vor allem, weil die US-Supermarktkette Wal-Mart Druck ausübte. In den Vereinigten Staaten einigten sich Händler und Hersteller auf einen Standard - den vom IBM-Ingenieur George Laurer entworfenen "Universal Product Code" (UPC). Am 26. Juni 1974 scannte ein Kassierer das erste Produkt mit diesem Strichcode an einer Supermarktkasse in Ohio ein – es war eine Zehner-Packung Fruchtkaugummi. Der Code basierte auf der Idee aus den 40er Jahren. 
    • In Europa wurde 1976 dann eine ähnliche Variante als EAN (European Article Number) übernommen. Nach langen Verhandlungen einigten sich Branchenvertreter aus zwölf europäischen Staaten auf ein einheitliches Zahlensystem, die spätere EAN. In Deutschland vergab die Vorgängerorganisation der GS1 1976 die ersten Zahlenblöcke.
    • An den Supermarktkassen merkte man von dieser Innovation lange Zeit kaum etwas. Die erste Scannerkasse stand im Oktober 1977 in einem Supermarkt in Augsburg. In Österreich war es die Supermarktkette Billa, die als erste im Jahr 1979 zwei Filialen mit Scannern ausrüstete. Bis dahin war der Code auch unter Lieferanten nicht sehr verbreitet.
    • Den ersten Strichcode in Deutschland druckte vor 30 Jahren, am 1. Juli 1977 die inzwischen zerschlagene Firma Wichartz aus Wuppertal auf eine ihrer Gewürzmischungen. Durchgesetzt hat sich die Scanner- und Strichcodetechnik erst in der zweiten Hälfte der 80er Jahre. Laut GS1 trugen ab 1984 fast alle in Deutschland verkauften Lebensmittel einen Strichcode. Und Ende der achtziger Jahre waren Scannerkassen angeblich flächendeckend installiert. Mit einer Ausnahme: Aldi-Süd führte Scanner-Kassen erst im Jahr 2000, Aldi-Nord sogar erst 2003 ein. Bis dahin hatten die Supermarktketten ihre Kassiererinnen tippen lassen.
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