Entscheidung 2014: Gottlieb Daimler wird postum in die Logistik Hall of Fame aufgenommen

München, 22. September 2014.   Er ist das erfolgreichste Verkehrsmittel im Güterverkehr: der LKW. Erfunden und den ersten LKW gebaut, hat der Ingenieur und Daimler-Gründer, Gottlieb Wilhelm Daimler. Für diese Leistung wählten 38 Juroren aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien, den Erfinder und Daimler-Gründer in die Logistik Hall of Fame und würdigten damit postum seine Pionierleistung für den modernen Güterkraftverkehr. Vorgeschlagen waren  in diesem Jahr insgesamt 22 Kandidaten.
„Mit Daimler hat sich ein Mann durchgesetzt, der die Vision einer motorisierten Gesellschaft hatte und gleichzeitig das technische Genie, diese in die Tat umzusetzen. Seine Wahl war nur eine Frage der Zeit", begründet Anita Würmser, geschäftsführende Jury-Vorsitzende der Logistik Hall of Fame, die Entscheidung. Feierlich in die logistische Ruhmeshalle aufgenommen wird Gottlieb Daimler am 27. November im Rahmen einer Gala im Erich-Klausener-Saal des Bundesverkehrsministeriums in Berlin. 

 

Der erste LKW der Welt: Daimlers Spätwerk

Gottlieb Wilhelm Daimler war 62 Jahre alt und auf dem Zenit seiner Karriere, als ihm der große Coup gelang. Am 1. Oktober 1896 lieferte die Daimler-Motoren-Gesellschaft den ersten LKW der Welt aus und begründete damit gleichzeitig die große deutsche Tradition im Export von Lastwagen. Für 4600 Goldmark, was nach heutiger Kaufkraft etwa 45.000 Euro entspricht, wurde das Fahrzeug an die British Motor Syndicate nach London verkauft. Die Kunden von der Insel waren zufrieden. Sie bekamen Qualität nach Daimlers Motto: „Das Beste – oder nichts“. Das Premierenmodell wurde durch einen 4 PS starken Zweizylindermotor angetrieben und war immerhin für eine Nutzlast von 1500 kg ausgelegt. 
Der erste motorisierte Lastesel für die Straße erinnerte allerdings eher an eine Pferdekutsche. Der Motor saß unter der Hinterachse, das Fahrzeug schaffte gerade einmal 16 Kilometer in der Stunde, allerdings nur, wenn es nicht voll ausgelastet war. Doch die Flexibilität und die Leistungsfähigkeit des neuen Fahrzeugtyps sorgten dafür, dass seine Nachfahren sich als Landverkehrsträger Nummer eins etablierten. Heute sind allein in Deutschland mehr als 2,6 Millionen LKW aller Gewichtsklassen zugelassen und mehr als 70 Prozent der Verkehrsleistung im deutschen Güterverkehr werden von LKW erbracht. Der LKW ist damit unbestritten das Rückgrat des Transports und damit der modernen, arbeitsteiligen Wirtschaft. 
Gottlieb Daimler hatte so einen Boom in keiner Weise erwartet. Er soll gesagt haben: „Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten – allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren“. Und diese Prognose bezog die PKW mit ein. Anderen Quellen zufolge soll er den Bedarf sogar weltweit bei nur 5.000 Fahrzeugen gesehen haben.

 

Leben und Leistung von Gottlieb Daimler

Geboren wurde Gottlieb Daimler am 17. März 1834 in Schorndorf. Mit 14 schloss er die Lateinschule ab und ließ sich zum Büchsenmacher ausbilden. Nach der ersten beruflichen Station in einem Maschinenbauunternehmen absolvierte er mit Erfolg ein Ingenieursstudium an der Polytechnischen Schule in Stuttgart. Von Mitte 1860 bis Ende 1862 lernte Daimler in Paris, Oldham, Leeds, Manchester und Coventry französische und englische Industriebetriebe kennen. Es folgten verschiedene berufliche Stationen, darunter neun Jahre als technischer Direktor in der Geschäftsleitung der Gasmotorenfabrik Deutz AG in Köln. 1882 verließ Daimler mit 48 Jahren Deutz und wird selbst Unternehmer. Drei Jahre später wagte er 1885 den Sprung vom Motor zum Fahrzeug und meldet ein Motorrad mit Holzrahmen – das so genannte Reitrad – zum Patent an. Im Frühjahr 1886 entstand nur einige Monate nach dem dreirädrigen Patent-Motorwagen von Carl Benz, die Daimler-Motorkutsche als erstes Vierrad-Automobil der Welt. Zusammen mit Partnern gründete Daimler am 28. November 1890 eine Aktiengesellschaft unter dem Namen Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG). Nachdem er zwischenzeitlich wegen Streitigkeiten mit den Miteigentümern aus dem Unternehmen ausgeschieden war, wurde Daimler 1894/95 wieder Anteilseigner und schließlich Vorsitzender des Aufsichtsrats. Im Alter von 65 Jahren starb der geniale Ingenieur, erfolgreiche Unternehmer und Pionier des Straßengüterverkehrs. Den Siegeszug der LKW hat er nur noch in den Anfängen miterlebt.

 

Die Logistik Hall of Fame: Meilensteine und ihre Macher

Die Logistik Hall of Fame zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich um die Weiterentwicklung von Logistik und Supply Chain Management außergewöhnlich verdient gemacht haben. Die Initiative wird unterstützt vom Bundesverkehrsministerium sowie von einschlägigen Branchenverbänden, Medien und Unternehmen, darunter die Beratungsgesellschaft Agiplan, die CG Beteiligungsgesellschaften, der Duisburger Hafen (duisport), der DPD, die Euro-FH, der Logistikversicherer Kravag, das Fahrzeugwerk Bernard Krone, der Intralogistiker Still, die SVG Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr und die Frachtenbörse TimoCom. Ziel der Logistik Hall of Fame ist es, weltweit die Leistungsfähigkeit der Logistik und ihre gesellschaftliche Bedeutung zu verdeutlichen. 
Bisher schafften es 18 Logistiker in die Ruhmeshalle. Postum in die prominente Runde gewählt wurden neben Gottlieb Daimler, der Organisator der Berliner Luftbrücke William Tunner, Gottfried Schenker als Pionier des Kombinierten Verkehrs, Eugene Clark, Erfinder des Gabelstaplers, Malcom McLean, Vater der Containerisierung und der japanische Toyota-Manager Taiichi Ohno, Erfinder des Just in Time-Konzeptes. Weitere Mitglieder der Logistik Hall of Fame sind der Unternehmer und Logistikmäzen Klaus-Michael Kühne sowie die Kontraktlogistik-Pioniere Heinz Fiege und Hugo Fiege, der langjährige BGL-Präsident Hermann Grewer, der Dortmunder Logistikforscher Michael ten Hompel, der langjährige BLG-Vorstandsvorsitzende Detthold Aden, der BVL-Gründer Hanspeter Stabenau sowie weitere innovative Professoren. 
Die Ruhmeshalle ist jederzeit kostenlos unter www.logistikhalloffame.de zugänglich und bietet Informationen und Bilder über die logistischen Meilensteine und ihre Macher.  

 

Daimlers erster Laster

Daimlers erster LKW hatte 4 PS, eine Nutzlast von 1500 kg und wurde umgerechnet für die stattliche Summe von 45.000 Euro nach England verkauft. Er sollte nicht lange ein Unikat bleiben. In der Aufbruchstimmung kurz vor Anbruch des neuen Jahrhunderts setzte auch die Wirtschaft auf die Motorisierung des Transportwesens. Im Jahr 1897 bietet die DMG unter der Bezeichnung „Daimler – Geschäftswagen“ eine Lieferwagen-Modellreihe für Nutzlasten von 500 bis 2 000 kg an. Sie umfasst fünf Typen mit 3 PS, 4 PS, 6 PS, 8 PS und 10 PS. Auf der Automobil-Ausstellung in Paris 1898 stellen Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach ein neues Lastkraftwagen-Modell für 5 Tonnen Nutzlast vor. Der längsstehende Viertaktmotor ist vorn unter einer Motorhaube eingebaut, angetrieben wird er über ein Zahnradwechselgetriebe, Kardanwelle und Ritzel auf die Hinterräder. Optisch ist dieser LKW ein identifizierbarer Urahn der modernen LKW-Generationen, während die vorher verkauften Typen eher an die Nachfahren der Pferdekutsche erinnerten. Quelle: Daimler AG 

Hintergrund: 
Die Logistik Hall of Fame wurde 2003 gegründet und ehrt Persönlichkeiten, die sich um die Weiterentwicklung von Logistik und Supply Chain Management außergewöhnlich verdient gemacht haben. Ihre Leistungen für die Logistik sollen mit dieser ewigen Ruhmeshalle auch künftigen Generationen von Logistikern in Erinnerung gerufen werden. Ziel der Logistik Hall of Fame ist es, weltweit die Leistungsfähigkeit der Logistik und ihre gesellschaftliche Bedeutung zu verdeutlichen. 
Die Logistik Hall of Fame ist eine Non-Profit-Initiative, die von Politik, Verbänden, Logistikwirtschaft und -wissenschaft unterstützt wird. Die Schirmherrschaft hat Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), inne.
Unterstützerkreis der Logistik Hall of Fame:
Agiplan
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL)
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME)
Bundesverband Wirtschaft Verkehr und Logistik  (BWVL)
Bundesvereinigung Logistik (BVL)
Business+Logistic
CG Beteiligungsgesellschaften (D/CH)
DVV Media Group, Deutsche Verkehrs-Zeitung (DVZ)
Deutscher Speditions- und Logistikverband (DSLV)
Deutsches Verkehrsforum
DPD Dynamic Parcel Distribution 
Duisburger Hafen (duisport)
Europäische Fernhochschule Hamburg (Euro-FH)
Fahrzeugwerk Bernard Krone
Kravag
Lebensmittel Zeitung
LT-manager
Still 
SVG Bundes-Zentralgenossenschaft Straßenverkehr 
TimoCom
wuermser.communications


Abdruck frei. Belegexemplar erbeten.
Anita Würmser .  wuermser.communications  .  Postfach 13 04  .  D- 85767 Unterföhring
Tel.: 089/958226-11  .  Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! .  www.logistikhalloffame.de

 

Unterstützerkreis

  • 24/7 GmbH
  • AEB
  • Baumann Paletten
  • BLG LOGISTICS
  • Bundesministerium für Digitales und Verkehr
  • Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung
  • Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik
  • Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK)
  • Bundesverband Spedition und Logistik e. V. (DSLV)
  • Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik
  • Bundesvereinigung Logistik
  • BUSINESS+LOGISTIC
  • COYOTE LOGISTICS
  • Deutsches Verkehrsforum
  • Duisburger Hafen AG
  • European Pallet Association e.V. (EPAL)
  • Exotec
  • Förderverein Logistics Alliance Germany e.V.
  • Fritz Institute
  • GARBE Industrial Real Estate
  • Gebrüder Weiss
  • Goldbeck
  • HIAB
  • impact media projects
  • International Road Transport Union
  • Internationale Föderation der Spediteur­organisationen
  • Interroll Gruppe
  • Krone
  • Lebensmittel Zeitung
  • LIP Invest
  • Locus Robotics
  • LOGISTIK-Kurier
  • LTG Landauer Transport- gesellschaft Doll
  • materialfluss
  • METRO LOGISTICS
  • pfenning-Gruppe
  • PSI Logistics
  • RIO - The Logistics Flow
  • Schnellecke Logistics
  • SCHUNCK GROUP
  • Seifert Logistics Group (SLG)
  • Setlog
  • SSI Schäfer
  • STILL (Stifter)
  • TGW Logistics Group
  • trans aktuell
  • Verband der Automobilindustrie
  • Wiltsche Fördersysteme
  • Winner Spedition
  • WISAG