Peter Klaus

 

  • Peter Klaus

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    Vermesser der Logistik
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Peter Klaus: Vermesser der Logistik 

Für die Vermessung der Logistik ist Professor Peter Klaus, D.B.A./Boston Univ. (*1944) im Jahr 2009 in die Logistics Hall of Fame aufgenommen worden. Ihm gelang es als erstem präzise Zahlen für das Marktvolumen und die Beschäftigen in der deutschen Logistik zu ermitteln. Seine Berechnungen 2007 zeigten, dass Logistik mit einem Marktvolumen von 220 Milliarden Euro und 2,7 Millionen Beschäftigten der drittgrößte deutsche Wirtschaftszweig ist.  

Bereich Wissenschaft, Forschung, Transportlogistik
Aktuelle Position Universitätsprofessor em. an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Doctor of Business Administration/Boston Univ., Master of Science (Transport.) Massachusetts Institute of Technology/Cambridge MA
Geboren 9. März 1944, Frankfurt/Oder, Deutschland
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame 2009

 

  • Vita

    1944 geboren am 9. März in Frankfurt/Oder

    1963 Abitur an der Dürer-Oberrealschule in Nürnberg

    1964 bis 1966 Lehre zum Speditionskaufmann im väterlichen Betrieb Kraftverkehr Klaus in Nürnberg

    1968 Abschluss des Studiums der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Erlangen-Nürnberg als Diplom-Kaufmann

    1970 bis 1978 diverse leitende Funktionen bei Kraftverkehr Klaus, seit 1972 geschäftsführender Gesellschafter

    1997 Verlauf von Kraftverkehr Klaus an den Unilever-Konzern

    1979 bis 1983 Studium und Promotion in den USA: 1982 „Master of Science (Transportation)“ am Massachusetts Institute of Technology, Cambridge und 1983 Abschluss als Doctor of Business Administration, Universität Boston

    1982 bis 1995 Professor für Betriebswirtschaftlehre an der Fachhochschule für Wirtschaft in Pforzheim

    1990 Universitätsprofessor, Inhaber des Lehrstuhls für Betriebswirtschaftlehre, insbesondere Logistik, an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    1995 Leiter Fraunhofer Arbeitsgruppe für Technologien in der Logistikdienstleistungswirtschaft (ATL) in Nürnberg

    Seit 2006 Sprecher des „Clusters Logistik“ in der vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gestarteten „Cluster Offensive“

    2009 Aufnahme in die Logistics Hall of Fame

  • Portrait

    You can’t manage what you can’t measure. Nach diesem Motto hat Peter Klaus den deutschen Logistikmarkt so genau vermessen wie kein Zweiter. Das Ergebnis ist die populäre Studie „Top 100 der Logistik“. Verdichtet wurde diese Maßarbeit auf zwei Werte: 220 Milliarden Euro Marktvolumen und 2,7 Millionen Beschäftigte. Mit diesen zwei Zahlen beendet Professor Peter Klaus, D.B.A./Boston Univ., das Schattendasein der Logistik, ihr Image als Verkehrslärm und Staus produzierendes Ungetüm. Eine Branche war geboren. 

    Logistik wird populär und in einem Atemzug mit den großen Industriebranchen genannt. Verbände und Medien sind plötzlich in der Lage, die Größe und Bedeutung der Logistikbranche fundiert darzustellen. Mit Klaus´ Zahlen gelingt es, die Logistik als drittgrößten Wirtschaftszweig in Deutschland zu etablieren und ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort und ihren Beitrag zur Wirtschaftsleistung erstmals mit harten Fakten zu belegen. Die Aufmerksamkeit in Politik und Öffentlichkeit steigt sprunghaft. Mit diesen zwei Werten macht Klaus Logistik begreifbar, gibt ihr ein Gesicht und rückt sie ins Licht der Öffentlichkeit. Und das, obwohl er selbst keiner ist, der ins Rampenlicht drängt. Dennoch scheut der Vollblutwissenschaftler nicht davor zurück, von Wissenschaftskollegen, Marktforschern oder Beratern veröffentlichte Logistikkennzahlen zu hinterfragen. Klaus bezieht kritisch Stellung. Tonnenkilometer hält er übrigens im Zusammenhang mit der Straßennutzung für ein „ziemlich blödes Maß“ und plädiert für Anwesenheitsminuten. 

    Klaus wächst auf in der väterlichen Stückgutspedition Kraftverkehr Klaus in Nürnberg. Dort lernt er das Geschäft von der Pike auf, fährt selbst im Fernverkehr und übernimmt mit 28 die Leitung des 500-Mitarbeiter-Unternehmens, das er fünf Jahre später an den Unilever-Konzern verkauft. Nun hat er die Zeit, sich seiner wahren Passion zu widmen: der Forschung. Dazu zieht es den Diplom-Kaufmann in die USA. Er studiert Wirtschaftsingenieurwesen und promoviert. Sein Schritt zurück nach Deutschland ist eine Professur an der Fachhochschule Pforzheim. Aber wenn schon Professor, dann richtig an der Universität. 1990 wird er Inhaber des damals neu eingerichteten Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistik, an seiner Heimatuniversität Erlangen/Nürnberg – ohne seine Habilitation je beendet zu haben. Sein ungewöhnlicher Lebensweg mit der Mischung aus praktischer Erfahrung und akademischer Laufbahn im Ausland hilft dabei. Hier in Franken macht er sich schließlich ans Werk, die Logistik zu vermessen.  

  • Verdienste

    • Die Besonderheit seiner Arbeit liegt darin, dass es bis heute keine einheitliche statistische Erfassung der Logistikbranche, zum Beispiel durch das Statistische Bundesamt, gibt. Alle von Klaus berechneten Daten ergeben sich aus der Kombination verschiedener amtlicher Statistiken und eigener Marktbeobachtungen. Das Ergebnis seines Schaffens ist die populäre Studie „Top 100 der Logistik“.
    • Der Wissenschaftler erarbeitete erstmals fundierte Umsatz- und Mitarbeiterzahlen für die Logistikbranche. Seine Daten liefern außerdem für die verschiedenen Untergruppen der Logistikbranche detaillierte Informationen. Solch umfängliche Daten waren vor seiner Arbeit in diesem Umfang und in dieser Qualität in Deutschland und Europa nicht verfügbar.
    • Die Bedeutung der von Klaus erfassten Zahlen geht weit über die Wissenschaft hinaus. Seine Umsatz- und Mitarbeiterzahlen versetzten Verbände und Medien in die Lage, die Größe und Bedeutung der Logistikbranche fundiert darzustellen. Mit seinen Zahlen ist es gelungen, die Logistikbranche als eine der Umsatz- und Mitarbeiter-stärksten Branchen in Deutschland zu etablieren und ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland und ihren Beitrag zur Wirtschaftsleistung erstmals mit harten Fakten zu belegen. Die Folge war eine sprunghaft erhöhte Aufmerksamkeit in Politik und Öffentlichkeit und infolge dessen ein verbessertes Image der Logistikbranche in der Bevölkerung. Die Auswirkungen dieser Entwicklung sind weitreichend, besonders erwähnenswert ist jedoch die stark gestiegene Attraktivität der Branche bei den Nachwuchskräften und das Mitwirken relevanten Gesetzen. Der Logistikboom des neuen Jahrtausends ist damit maßgeblich seiner Arbeit von Peter Klaus verdanken.
    • Klaus ist außerdem Autor zahlreicher Logistik-Publikationen. Er ist Mitherausgeber und Schriftführer der wissenschaftlichen Zeitschrift „Logistik Management“.

Fotos: Jan Scheutzow

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