Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics 2024 geht an Strategies for Northern Development in Kenia
Der Gewinner der Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics 2024 steht fest: Die seit 2023 von der Logistics Hall of Fame vergebene und vom Fritz Institute gestiftete Medaille geht an die Hilfsorganisation Strategies for Northern Development (SND) in Kenia.
Der Gewinner der Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics 2024 steht fest: Die seit 2023 von der Logistics Hall of Fame vergebene und vom Fritz Institute gestiftete Medaille geht an die Hilfsorganisation Strategies for Northern Development (SND) in Kenia. Geehrt wird die Nichtregierungsorganisation für ihre vorbildliche Pionierarbeit im Projekt „Horn of Africa Extreme Weather Response“ im Norden Kenias von April 2022 bis August 2024. Die Verantwortlichen entwickelten eine Strategie, wie Bedürftige mithilfe von elektronischen Gutscheinen und Mehrzweck-Bargeldhilfe via Mobiltelefon schnellen, sicheren und nachhaltigen Zugang zu Produkten des täglichen Bedarfs bekamen. Insgesamt konnte so mehr als 1.200 Haushalten, die im Bezirk Marsabit von Dürre und Überschwemmungen betroffen waren, in zehn Zahlungszyklen geholfen werden. Unterstützung erhielt SND von der humanitären Organisation Oxfam.
Statt sich für Lebensmittel oder andere Produkte des täglichen Bedarfs bei Ausgabestationen anstellen zu müssen, bekamen die bedürftigen Menschen Geld über die M-Pesa-Plattform des Mobilfunkanbieter Safaricom auf registrierte und geprüfte Mobilfunknummern überwiesen. Um sicher zu gehen, dass die in Not geratenen Hirtenfamilien schnell, nachvollziehbar und sicher an die Gelder beziehungsweise E-Vouchers kommen, entwickelte SND einen 13-Punkte-Plan. Er umfasste beispielsweise die Ermittlung der Bedürftigen, der Bedarfe und der Marktkapazitäten. Zudem informierten SND-Mitarbeitende Gemeinden, Partner und Hilfsempfänger über das Projekt, überprüften und bereinigten Registrierungsdaten und führten eine kostenfreie Hotline für Rückfragen ein. Die Organisation stellte zudem sicher, dass der Datenschutz eingehalten wird und wertete alle Maßnahmen aus.
Die Evaluierung des Projekts zeigte mehrere positive Resultate:
- Schnellere Hilfe: 95 Prozent der Programmteilnehmenden erhielten während der Nothilfephase innerhalb von 24 Stunden nach der Mittelzuweisung Hilfe.
- Verbesserter Zugang zu lebensnotwendigen Gütern und Dienstleistungen: 75 Prozent der Haushalte meldeten einen verbesserten Zugang zu Lebensmitteln, Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygieneartikeln innerhalb des ersten Monats nach der Maßnahme und im darauffolgenden Zahlungszyklus.
- Verbesserte Entscheidungsfindung: 82 Prozent der Begünstigten gaben an, dass sie sich nach dem Erhalt von Bargeldtransfers oder elektronischen Gutscheinen besser entscheiden konnten, ihre Bedürfnisse zu priorisieren und die nächsten Schritte festzulegen.
- Unterstützung der lokalen Wirtschaft: Die Zahl der Markttransaktionen stieg um 90 Prozent während der Projektlaufzeit im Vergleich zum Zeitraum vor den Maßnahmen.
Die 15-köpfige internationale Jury entschied sich unter allen Bewerbungen für das Projekt aus Nordkenia, weil es sich um ein „innovatives Pionierprojekt einer lokalen Organisation mit nur 105 Mitarbeitenden im eigenen Land handelt“, wie es in der Begründung heißt.