Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics 2025 geht erstmals nach Deutschland

Welthungerhilfe (WHH) wird für das Projekt Emergency Supplies Prepositioning Strategy (ESUPS) geehrt, das zu einer fundamentalen Verbesserung der Bevorratungsstrategien von Hilfsmitteln in Katastrophengebieten führt. Verantwortliche erhalten Medaille im Rahmen des Gala-Empfangs der Logistics Hall of Fame am 4. Dezember in Berlin.

Ismaning b. München/Berlin, 12. September 2025. Die Welthungerhilfe (WHH) wird in diesem Jahr mit der Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics ausgezeichnet. Die seit 2023 von der Logistics Hall of Fame vergebene und vom US-amerikanischen Fritz Institute gestiftete Medaille geht damit erstmals nach Deutschland. Die bisherigen Preisträger waren International Medical Corps, eine US-amerikanische Nichtregierungsorganisation, die sich auf Gesundheitsfragen konzentriert, und Strategies for Northern Development, eine lokale humanitäre Organisation mit Sitz in Kenia.

Die internationale Auszeichnung würdigt die humanitäre Organisation aus Bonn für ihr seit 2019 laufendes Pionierprojekt „Emergency Supplies Prepositioning Strategy (ESUPS)“, das nationale Strategien zur Bevorratung von Hilfsgütern in Katastrophenregionen verbessert. Herzstück des Projekts ist die digitale Plattform STOCKHOLM (STOCK of Humanitarian Organisation Logistics Mapping). Sie ermöglicht es Logistikexpertinnen und -experten weltweit, Bestände unterschiedlicher Hilfsgüter zu erfassen, zu analysieren und präzise Empfehlungen zu geben, welche Artikel in welcher Menge an welchen Standorten vorgehalten werden sollten.

Die Wirkung ist greifbar: ESUPS sorgt für bessere Sichtbarkeit und einfachere Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Nichtregierungsorganisationen und Organisationen der Vereinten Nationen. Dadurch werden Reaktionszeiten verkürzt, Einsätze effizienter und Kosten für Lagerhaltung sowie Entsorgung überlagerter Güter reduziert. Dies ist besonders wichtig für das Thema Lokalisierung. Denn viele lokale Partner, wie etwa nationale Katastrophenschutzorganisationen, können die Plattform nutzen, um Bestandsdaten zu visualisieren und sich einen Überblick über die landesweit verfügbaren Ressourcen zu verschaffen. Gleichzeitig wissen sie, was regional und international an Gütern verfügbar ist. 

Ein dreiköpfiges Team der WHH führt das Projekt durch. In der Lenkungsgruppe sitzen Vertreter von Action Contre la Faim, International Federation of Red Cross and Red Crescent Societies, The International Organization for Migration (IOM), Save the Children International, United Nations Humanitarian Response Depot (UNHRD), Welthungerhilfe (WHH) und World Vision. 
Das mathematische Modell für die Bestandsanalysen wurde von internationalen Wissenschaftlern unter anderem am Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Penn State University entwickelt.

Das Projekt profitierte von einer vielfältigen Finanzierungsbasis, um seine Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Als der ursprüngliche Geldgeber, die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID), nicht mehr zur Verfügung stand, stellte es die WHH auf drei neue Finanzsäulen: Zum einen steuert die WHH Mittel aus ihrem eigenen Spendentopf bei. Zum anderen fließen Gelder der European Civil Protection and Humanitarian Aid Operations (ECHO), der humanitären Hilfsorganisation der Europäischen Kommission, sowie einem privaten Geldgeber. Aktuell ist die Finanzierung des Projekts bis Juni 2027 gesichert. „Viele Menschenleben wären gefährdet gewesen, wenn das Projekt nach der Auflösung von USAID gestorben wäre“, betont Mathias Mogge, Generalsekretär der WHH.

Die 15-köpfige internationale Jury entschied sich unter allen Bewerbungen für das Projekt, weil es sich um ein „innovatives Pionierprojekt handelt, das echte Kollaboration mit allen Akteuren ermöglicht und eine Vorbildfunktion für den gesamten Sektor der humanitären Hilfe hat“, wie es in der Begründung heißt. „Weil Akteure früher selten miteinander über globale, regionale und nationale Lagerbestände kommunizierten, waren nationalen Behörden mangelhaft über die in ihrem Land bevorrateten Hilfsgüter informiert. Das führte dazu, dass Artikel entweder überbevorratet waren oder in zu geringen Mengen vorhanden waren. Dieses Problem wurde mithilfe von ESUPS vorbildlich gelöst. Als Vorbild für andere kann auch die Kommunikationsstrategie dienen, die zur schnellen Anbindung von zahlreichen Akteuren führte: Heute tauschen 127 Akteure Daten über Bestände aus, die von fast 800 Logistikexpertinnen und -experten in 60 Ländern stammen und entscheidend den Weg für die Festlegung koordinierter Vorbereitungsstrategien ebnen“, betont Thilo Jörgl, Juryvorsitzender der Lynn C. Fritz Medal. 

Am 4. Dezember präsentieren Vertreter der WHH die Ergebnisse von ESUPS in der Bertelsmann-Repräsentanz in Berlin. An diesem Tag geht dort die dritte Auflage von „ConnectChains – The Humanitarian Supply Chain Conference“ über die Bühne. Zu diesem Gipfeltreffen reisen internationale Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Hilfsorganisationen und den Vereinen Nationen an. Am gleichen Tag abends wird Lynn C. Fritz, CEO des Sponsors Fritz Institute, die Medaille dem Gewinner im Rahmen des Gala-Empfangs der Logistics Hall of Fame in Berlin übergeben. 

Die Logistics Hall of Fame ist jederzeit kostenlos unter www.logisticshalloffame.net zugänglich und bietet Informationen und Bilder über die Lynn C. Fritz Medal. Zudem dokumentiert sie die wichtigsten Meilensteine der Logistik sowie ihre Wegbereiterinnen und Wegbereiter.

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Hintergrund Welthungerhilfe (WHH): Die Welthungerhilfe mit Sitz in Bonn ist eine der größten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie ist politisch und konfessionell unabhängig. Die mehr als 3.300 Mitarbeitenden in 92 Ländern setzen sich für eine Welt ohne Hunger ein. Seit ihrer Gründung am 1962 wurden 12.777 Auslandsprojekte in rund 72 Ländern und Gebieten mit 5,42 Milliarden Euro gefördert. Die Welthungerhilfe arbeitet nach dem Grundprinzip der Hilfe zur Selbsthilfe: von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristigen Projekten der Entwicklungszusammenarbeit mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen.

Hintergrund Logistics Hall of Fame: Die Logistics Hall of Fame ehrt internationale Persönlichkeiten, die sich um die Weiterentwicklung von Logistik und Supply Chain Management außergewöhnlich verdient gemacht haben. Ziel ist es, als weltweite Plattform die Meilensteine der Logistik zu dokumentieren und ihre Macher auszuzeichnen, um so die Bedeutung der Logistik für Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstreichen. Die Logistics Hall of Fame verleiht zudem die Auszeichnung Logistics Leader of the Year an aktuelle Taktgeber der Logistik. Stifter ist die STILL GmbH. Außerdem zeichnet die Logistics Hall of Fame innovative Logistikprojekte von humanitären Organisationen mit der Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics aus. Stifter ist das Fritz Institute. 
Die Non-Profit-Initiative wird unterstützt von Politik, Verbänden, Medien, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Schirmherrschaft hat Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr, inne.

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