Lynn C. Fritz zieht in die Logistics Hall of Fame ein
Die Entscheidung über das neue Mitglied der Logistics Hall of Fame ist gefallen: Lynn C. Fritz zieht in die internationale Ruhmeshalle der Logistik ein.
Die Entscheidung über das neue Mitglied der Logistics Hall of Fame ist gefallen: Lynn C. Fritz zieht in die internationale Ruhmeshalle der Logistik ein. Der 1942 in San Francisco geborene US-Amerikaner gilt als Begründer der Logistik für humanitäre Organisationen. Um im Krisenfall Betroffenen schneller und besser zu helfen, rief er im Jahr 2001 mit eigenen Mitteln das nach ihm benannte Fritz Institute ins Leben, ließ eine kostenlos nutzbare Software für Nichtregierungsorganisationen entwickeln und knüpfte Kontakte zu den Führungskräften zahlreicher Hilfsorganisationen, um neue Konzepte und institutionalisiertes Lernen umzusetzen.
Lynn C. Fritz hat den Beweis erbracht, wie logistische Strategien für eine schnelle und effektive Katastrophenhilfe funktionieren – ein Thema, das aufgrund des Klimawandels aktueller denn je ist. Mit seinem Einzug in die Logistics Hall of Fame würdigt die internationale Jury sein Bestreben, wirksame humanitäre Einsätze an vorderster Front stets durch starke Kompetenzen und systematisches Vorgehen im Hintergrund zu unterstützen. Die wichtigsten Säulen sind effektive Prozesse, professionell ausgebildetes Logistikpersonal und der Einsatz von IT. Zahlreiche Initiativen im Bereich der Humanitären Logistik basieren auf der weitsichtigen Pionierarbeit von Lynn C. Fritz.
Experten im Bereich Logistik für humanitäre Organisationen heben gleich mehrere Verdienste von Fritz hervor. Nach dem Verkauf seines Logistikunternehmens Fritz Companies Inc. an UPS ließ der Kalifornier mit seinem Geld im Fritz Institute die kostenlose, webbasierte Logistiksoftware HELIOS entwickeln. Das Tool steht als weltweiter, kostenloser Standard für humanitäre Organisationen zur Verfügung und ermöglicht die minutengenaue Verfolgung von Lebensmitteln, Non-Food-Artikeln, Sach- und Geldspenden sowie Finanzinformationen über die Waren in der Lieferkette. Experten des Instituts hatten für die Entwicklung der Software rund 3.000 Stunden Mitarbeiter des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds befragt. Der Grund: Fritz hatte erkannt, dass sich Methoden und Tools aus der Wirtschaft nicht eins zu eins auf die Versorgungsketten von Hilfsorganisationen übertragen lassen. Der Unternehmer schob auch Initiativen an, damit Logistikpersonal systematisch ausgebildet wird und humanitäre Einsätze mithilfe von Kennzahlen ausgewertet werden. Darüber hinaus rief Fritz den ersten Verein für humanitäre Helfer in den USA ins Leben und gründete ein Firmenkonsortium, das die bei Bedarf Logistikexperten verleiht und Geld spendet.
Offiziell in die Logistics Hall of Fame aufgenommen wird Lynn C. Fritz im Rahmen eines Gala-Empfangs am 25. November im Erich-Klausener-Saal des BMVI in Berlin.